„Diese Ikone der Muttergottes ist seit vielen Jahrzehnten im Besitz der Familie meines Mannes“, verrät Olga Kashchuck auf einer Tafel neben dem Gemälde. Die Ikone blickt auf eine lange Historie zurück: Während der Revolution sei sie gefunden und gerettet worden. In dieser Zeit wurden Kirchen von den Kommunisten/Bolschewiki niedergebrannt und zerstört. Alles was mit dem Glauben an Gott zu tun hatte, wurde ausgelöscht. „Die Ikone blieb auf wundersame Weise unversehrt, die Urgroßmutter fand sie unter den Trümmern. Religion und Glaube wurden verboten, also versteckte die Urgroßmutter die Ikone. Viele Jahre wurde sie auf dem Dachboden nicht entdeckt“, heißt es.
Als Olga Kashchucks Mann etwa acht Jahre alt war, räumten er und seine Mutter den Dachboden des Hauses auf, in dem seine Urgroßmutter lebte. Dort fanden sie die Ikone, die in eine Tüte eingewickelt war. „Als sie in die Sonne hinausgetragen wurde, blinkte und leuchtete sie wie die Sonne selbst. Das war im Dorf Strukovo in der Region Odessa“, erinnert sich Kashchuck.
Die lkone wurde zur Restaurierung übergeben, ein stummer Mönch soll sie Ende des 19. Jahrhunderts gemalt haben. „Wir glauben, dass es ein Wunder ist, dass es sie noch gibt und wir möchten, dass sie nicht nur unserer Familie gehört, sondern dass jeder, der sie verehren möchte, vor ihr glauben und beten kann“, sagt Kashchuck.
„In der schwierigen Zeit des Krieges sind alle unsere Lieben im Mutterhaus der Vinzentinerinnen in Fulda untergekommen. Wir danken Gott und danken für dieses Dach über dem Kopf, für die Wärme, Hilfe und Behandlung, die unsere Familie hier erfahren darf“, so Kashchuck. Aus diesem Grund haben Olga und ihr Mann beschlossen, die Ikone an die Schwestern des Mutterhauses zu überreichen. Die Vinzentinerinnen in Fulda haben die Ikone dem Dom schließlich als Leihgabe überreicht. Dort können Menschen innehalten und für die Opfer des Krieges in der Ukraine beten.
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