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Dieses Bild, das im Chaos der beschädigten Elisabethkirche durch die Trümmer des Daches den Blick auf das Kreuz Jesu Christi freigibt, nutzte Bischof Dr. Michael Gerber im Jahresabschluss-Gottesdienst als Symbol und Hoffnungszeichen. Foto: Bistum Fulda / Franz Bartmann
Jahresabschluss: Bischof Gerber nutzt eingestürztes Kirchendach als Symbol. Foto: Bistum Fulda / Marzena Seidel
 

Solidarität und Unterstützung als Markenzeichen

Jahresabschluss: Bischof Gerber nutzt eingestürztes Kirchendach als Symbol

In seiner Silvesterpredigt blickte Fuldas Bischof Dr. Michael Gerber auf einige Herausforderungen und Zusammenbrüche zurück, die die katholische Kirche im Bistum Fulda und darüber hinaus im Jahr 2023 erlebt hat. Als Sinnbild diente ihm dabei das eingestürzte Dach der Elisabethkirche in Kassel. Das stehe im Chaos des Zusammenbruchs auch für eine neue Dynamik von Solidarität und Unterstützung – seit jeher Markenzeichen der Christinnen und Christen, so Gerber.

Es war ein erschreckendes Bild, das sich der Bistumsleitung um Bischof Dr. Michael Gerber Anfang November beim Solidaritätsbesuch am Tag nach dem Einsturz des Kirchendaches in Kassel bot. Doch bei allem Chaos und dem Schmerz über die Zerstörung überwog zuerst einmal die Erleichterung, dass niemand körperlich zu Schaden gekommen war. „Das Bild der Elisabethkirche und die Erfahrungen dahinter haben für mich eine symbolische Bedeutung“, betonte Gerber. Zum Jahresabschluss-Gottesdienst ließ er nun ein besonderes Bild des eingestürzten Kirchendaches verteilen.

 

Mitten im Chaos

Das Foto zeigt die Trümmer des eingestürzten Daches, die noch immer im Kirchenraum liegen. Durch einen Spalt zu sehen: das Kreuz Jesu Christi. Mitten im Chaos hängt es immer noch fest an der Wand. „Das ist unser Glaube“, betonte der Bischof: „Inmitten der Zusammenbrüche unseres Lebens und unserer Kirche zeigt sich Jesus selbst. Er zeigt sich in neuer Perspektive – berührbar, verletzlich auf seinem Weg von der Krippe bis zum Kreuz.“


Das Dach der Elisabethkirche wurde seit dem Einsturz schon mehrfach als Sinnbild für den Zustand der Institution Kirche selbst interpretiert, berichtete Gerber: Zurückgehende Kirchenbindung und eine deutlich schwindende Religiosität in einer säkularen Gesellschaft, weniger Personal und abnehmende finanzielle Mittel sowie interne Konflikte und ein Vertrauensverlust im Umgang mit Fällen von Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt.

 

Raum des Heils

Aktuell analysiert die Technische Universität München Proben der Holzleimbinder aus dem Dach der Kasseler Kirche. So sollen möglicherweise auch künftige ähnliche Katastrophen verhindert werden. In ähnlicher Weise sei auch die Institution Kirche dabei, die Faktoren ihrer eigenen Einbrüche und Zusammenbrüche eingehend zu analysieren, betonte Gerber. Die entscheidende Frage laute dabei: „Wie kann die Kirche für Menschen heute als Raum des Heils und als heilend erfahren werden?“


Dazu müsse die Kirche ein Ort gegenseitiger Unterstützung und Solidarität sein, betonte Gerber. In Kassel erfahre er dies gerade ganz konkret: In der Pandemiezeit hatte die Elisabethkirche ihre Türen für Künstlerinnen und Künstler geöffnet, die anderswo nicht mehr mit den nötigen Abständen proben und auftreten konnten. Nun hat die Kunstszene ein Benefizkonzert für die Elisabethkirche organisiert. Ebenso solidarisch zeigte sich die evangelische Schwesterkirche, die der Elisabethgemeinde gleich Räume für Gottesdienste angeboten hatte: „Ein sprechendes Beispiel für ein verstärktes Miteinander“, freute sich Bischof Gerber.

 

Chance für die Kirche

Diese solidarische Perspektive sei auch eine Chance für die Kirche insgesamt, betonte der Bischof. Mit ihren Gemeinden und Hilfswerken sei sie etwa in den Kriegs- und Krisengebieten dieser Erde ebenso präsent, wie mit Besuchsdiensten, Seelsorgern und weiteren engagierten Christinnen und Christinen vor Ort. „So sehr wir von unseren eigenen Problemen herausgefordert sind, so sehr sind wir als Christen, als Kirche herausgefordert, unsere Nächsten und auch die Fernsten mit ihren existenziellen Sorgen in den Blick zu nehmen“, betonte Gerber.


Schon die ersten Christen kümmerten sich umeinander, sorgten sich aber auch um diejenigen, die nicht zu ihrem Kreis gehörten, sagte der Bischof. Er hoffe, dass diese Solidarität und Unterstützung auch heute zu einem Markenzeichen der Kirche werden könne: „Mögen die Menschen erfahren: Kirche, das sind Menschen wie du und ich, die eine Sensibilität haben für diejenigen, bei denen gerade eine Welt zusammengebrochen ist, bei denen vieles in Trümmern liegt, denen ein Lebensraum genommen ist.“

 

Hoffnungszeichen

Als Symbol für die Solidarität und Unterstützung, die der Einsturz des Kirchendaches in Kassel ausgelöst hat, ist das Fotomotiv aus der Elisabethkirche für Bischof Gerber damit ebenso ein Zeichen der Hoffnung inmitten des Chaos wie ein Hinweis auf den christlichen Auftrag.

Während des Pontifikalamtes sangen der Domchor, der Jugendkathedralchor sowie Ehemalige der Chöre am Fuldaer Dom unter der Leitung von Domkapellmeister Franz-Peter Huber. An der Orgel spielte Domorganist Prof. Hans-Jürgen Kaiser.

 

Fotos: Bistum Fulda / Marzena Seidel

 

31.12.2023


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